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 Alles begann in einem Garten ...

 

Die Katholische Aktion (KA) startete im Jahr 2011 mit der Ausschreibung und Verleihung des Diözesanen Umweltpreises. Dieser Preis soll seitdem Pfarren und diözesane Einrichtungen motivieren, ökologische Aspekte in ihren Alltag aufzunehmen und als Vorbilder voran zu gehen. Die jüngste Preisverleihung erfolgte vergangenen Herbst im Stift Melk.

Text: Manuela Eichinger-Hesch

 

Ziel des Preises war von Anfang an, ökologisch gute Projekte vor den Vorhang zu holen und der Öffentlichkeit als Vorbilder zu präsentieren sowie zur Nachahmung anzuregen. In Anlehnung daran, dass Gottes Geschichte mit den Menschen in einem Garten begann, wollte und will man bis heute die heimischen Pfarren schöpfungsfreundlich gestaltet sehen. In den ersten Jahren lag der Schwerpunkt auf schöpfungsfreundlichen Pfarrfesten, später erfolgte eine Erweiterung des Schwerpunktes auf alle relevanten Umweltaspekte für Pfarren und kirchliche Einrichtungen: Energie, Naturschutz, Pfarrfeste, Einkauf, Verkehr, Liturgie, Bildung und Schöpfung erleben.  

Die Ausschreibung des Diöze­sanen Umweltpreises ist oft der erste Schritt für eine Pfarre, sich mit umweltrelevanten Themen zu beschäftigen. 

Aktivierung. Zahlreiche Pfarren und diözesane Einrichtungen haben erst aufgrund dieses Preises begonnen, in Sachen Umweltschutz, Nachhaltigkeit etc. wirklich aktiv zu werden. Und jene Pfarren, die ein- oder auch mehrmals an dem Bewerb teilgenommen haben, führen ihre Umweltbemühungen im Normalfall fort bzw. weiten diese häufig auch noch auf andere Felder aus. Die KA selbst etwa hat sich innerhalb der Diözese als Kompetenzstelle für Schöpfung und Ökologie einen Namen gemacht. Seit Herbst 2018 ist ihr Bürostandort in der Klostergasse 15 EMAS-zertifiziert. Eco-Management and Audit Scheme – kurz EMAS – ist ein freiwilliges Umweltmanagementsystem für Organisationen, um den betrieblichen Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern. Im Herbst 2019 trat die Diözese dann dem Klimabündnis NÖ bei.  

Erweiterung. Die gegenständliche Auszeichnung hat auch zu mehreren Kooperationen und zu einem Erstarken der Ökumene geführt: 2013, also nach den ersten beiden Jahren des Bestehens des Preises, begann die KA eine bis heute bestehende Kooperation mit dem Umweltbüro der Erzdiözese Wien und der Evangelischen Diözese NÖ, seit 2022 gibt es außerdem eine Kooperation mit der orthodoxen Kirche.

 
Gartenprojekte

Die jüngste Verleihung des Diözesanen Umweltpreises fand im Herbst 2022 in Stift Melk statt - Impressionen der Siegerprojekte

 

Teilnahme am Bewerb. Der Folder zum Preis wird jährlich an alle heimischen Pfarren und an Interessierte und Umweltkontaktpersonen in den Pfarren versendet. Beworben wird er in diözesanen Medien und regionalen Printmedien. Die eingereichten Projekte werden in Einzelfällen von der Jury besucht und im Team nach Kriterien von Energie über Naturschutz bis hin zu Schöpfung erleben bewertet. Im Rahmen einer Preisverleihung werden die Siegerprojekte schließlich geehrt, wobei die Veranstaltung als „Green Event“ und in Kooperation mit dem Umweltbüro der Erzdiözese Wien, der Evangelischen Diözese NÖ und der Orthodoxen Kirche sowie mit der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ (eNu), Bio Austria und Natur im Garten durchgeführt wird. Das Land Niederösterreich unterstützt die Preise mit je 1.000 Euro.

 

Best Practice-Beispiele. Im Zuge der Berichterstattung über die Preisverleihung werden die Projekte bzw. Best Practice-Beispiele dann in regionalen und kirchlichen Medien, etwa auch auf der Webseite der KA, vorgestellt. In den Vorjahren mussten die Verleihungen covidbedingt teilweise digital stattfinden, die PreisträgerInnen des Vorjahres konnten aber wieder in natura geehrt werden.  

Sieben Siegerprojekte. Im Vorjahr konnten die heimischen Pfarren bis Ende September bei der KA ihre Initiativen und Projekte in Wort und Bild einreichen. Insgesamt wurden in der Folge sieben Pfarren als Preisträgerinnen ermittelt und vor den Vorhang gebeten. Die Preisverleihung erfolgte durch Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz und LH-Stv. Stephan Pernkopf am 17. November im Stift Melk.

 

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ka-stpoelten.at – Umwelt


Das Magazin als Download

 

Die Siegerprojekte:


Kath. Bildungswerk Emmersdorf für das Projekt „Natur hoch Emmersdorf – Pflanzen haben ein Gesicht“, bei dem es um die Erhaltung der heimischen Arten- und Pflanzenvielfalt geht. In der Corona-Zeit präsentierte man jede Woche eine andere Wildpflanze auf Schautafeln, um den Jahreswechsel 2021/22 konnte dazu ein Ordner mit rund 400 Seiten herausgegeben werden.

Pfarre Maria Laach am Jauerling für das Projekt „Pfarrsaal“: Bei den Baumaßnahmen wurde wertschätzend und sparsam mit ökologischen Ressourcen umgegangen, baubiologische und technische Standards wurden zeitgemäß umgesetzt, Verwendung fand ausschließlich eigenes Holz aus dem Waldbestand der Pfarre, Dämmstoff war Stroh aus der Region. Die Nutzung von Solarstrom aus eigenen Photovoltaikanlagen und der Anschluss an das Fernheizwerk der ortsansässigen Genossenschaft zeigen die Selbstverständlichkeit ökologischen Handelns.

Stift Melk für die Fortsetzung seines bereits länger bestehenden Engagements im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz insbesondere durch die Inbetriebnahme einer neuen 600 kWp-Photovoltaikanlage.

Pfarre Mistelbach für ihr vielfältiges Engagement im Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsbereich, das sich von der Umstellung auf LED über die Senkung der Temperatur in Pfarrräumlichkeiten bis hin zur Abschaltung der Kirchturmbeleuchtung erstreckt.

Pfarre Laa an der Thaya für ihr umfangreiches Engagement. Im örtlichen Pfarrleben werden viele Akzente zum Wohle der Schöpfung gesetzt: Von der Bahnreise nach Assisi über das Basteln von Insektenhotels bis zur Neuanlage des Pfarrhofgartens. Weitere Highlights: die Umstellung des Pfarr­blattes auf Recyclingpapier, die Initiative zur Reparatur von Fahrrädern und Elektro­geräten und die Tatsache, dass es in der ­Pfarre Laa drei Schöpfungsverantwortliche gibt und ein pfarrverbandsweiter Austausch in der „Schöpfungs-Austausch-Gruppe“ ­geplant ist.

Evangelische Kirche Korneuburg für die über Bürgerbeteiligung finanzierte Installation einer 34 kWp-Photovoltaik-Anlage auf dem Kirchen- und Pfarrhaus-Dach. Der Strom wird mittels des Weinviertler Unternehmens „efriends“ mit den Beteiligten geteilt.

Rumänisch-Orthodoxe Pfarre „Hl. Hyppolit und Hl. Märtyrer Brancoveni“ in St. Pölten-Harland für den neu angelegten Kirchengarten, in dem 40 Obstbäume, Beerensträucher und Zierpflanzen gesetzt wurden. Ein neuer Brunnen sowie ein Kompostbehälter sind Teil des Gartens.

 

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