Umwelt und Energie - Header - Link zur Startseite des Landes Niederösterreich

Cool bleiben im Sommer

 
Sujet: Mein Umweltbeitrag


Die Zahl der Hitzetage steigt aufgrund des Klimawandels und während langer Hitzeperioden wird so manches Gebäude im Sommer zum sprichwörtlichen Backofen. Durch bauliche Maßnahmen und richtiges Verhalten kann man sich gegen sommerliche Überwärmung schützen. Die eNu gibt praktische Tipps, wie man Gebäude ohne großen Energieverbrauch kühl halten kann.

 

In manchen Wohnungen und Häusern steigen die Temperaturen an den Hundstagen auf über 30 °C. Das bringt alle ins Schwitzen, sorgt für schlaflose Nächte und Konzentrationsschwierigkeiten. Der entscheidende Faktor der sommerlichen Überwärmung ist die solare Einstrahlung. Manche Ursachen für diese lassen sich im Nachhinein nicht mehr so einfach eliminieren, daher ist es beim Neubau besonders wichtig, schon bei der Planung ein Augenmerk darauf zu legen. Befugte Fachleute können die Sommertauglichkeit im Energieausweis berechnen und bestätigen.

 

Neubau. Sommertauglich ist ein Raum dann, wenn er während einer Hitzeperiode nicht zu überhitzen droht. Das heißt: Die Innentemperatur sollte nur kurzfristig am Tag über 27 °C und in der Nacht über 25 °C steigen. Um das zu erreichen, dürfen Fenster nicht zu groß dimensioniert sein oder müssen über einen ausreichenden Sonnenschutz verfügen. Berücksichtigen Sie bei der Fensterplanung auch, dass Wärme über eine gute Luftzirkulation rasch abgeführt werden kann. Positiv wirkt sich auch das Vorhandensein schwerer Bauteile wie z. B. massive Decken und Innenwände oder Estriche aus. Diese können Temperaturschwankungen im Raum etwas ausgleichen, indem sie in den heißen Zeiten Wärme aufnehmen und bei kühleren Temperaturen wieder abgeben. 

 
Ein Fenster wird geschlossen

Richtiges Verhalten (z. B. beim Lüften), außenliegender Sonnenschutz und bauliche Maßnahmen helfen Hitze im Innenraum zu vermeiden.

 

Sonnenstrahlen draußen halten. Die effizientesten Maßnahmen gegen Hitze in Innenräumen sind Sonnenschutz und Verschattung. Denn die Sonne schickt viel Energie. Zwei Quadratmeter Fensterfläche wirken wie ein Radiator mit 1.000 Watt Heizleistung. Außenliegende Verschattung wie Raffstores, Roll- oder Klappläden weisen bis zu 90 % der Wärmestrahlung ab. Werden Verschattungselemente nachträglich eingebaut, gilt es darauf zu achten, dass keine Wärmebrücken entstehen. Laubbäume oder Begrünungen sind ebenfalls gut für die Verschattung geeignet und sorgen für ein angenehmes Mikroklima. Ein Laubbaum vor dem Fenster lässt im Winterhalbjahr genug Licht in die Räume, im Sommerhalbjahr wirkt er als natürliche Beschattung und Klimaanlage. Eine begrünte Hausfassade und auch begrünte Dächer – am besten mit Unterstützung von Expertinnen und Experten geplant – helfen ebenso, die Räume im Sommer zu kühlen. 

 

Richtig Lüften. Auch das richtige Lüftungsverhalten ist wichtig: Es sollte nur in den kühleren Tagesrandzeiten (also morgens und abends) bzw. in der Nacht gelüftet werden. Ein optimaler Luftstrom entsteht, wenn an zwei gegenüberliegenden Seiten die Fenster komplett geöffnet sind (Insektengitter und eventueller Einbruchschutz sollten mitbedacht werden), das sogenannte Querlüften.

 

Die Hitze draußen halten, gelingt am besten, indem man außenliegenden Sonnenschutz installiert.

 

So kann die, am Tag von den massiven Bauteilen gespeicherte, Wärmeenergie in den kühleren Nachtstunden abgelüftet werden. Passiert das nicht, bleibt die Wärme im Gebäude und steigt stetig an. Tagsüber sollten die Fenster geschlossen sein. Wer über eine Komfortlüftungsanlage verfügt, bekommt kühle Frischluft dank Sole-Erdwärmetauscher und transportiert verbrauchte Luft, bzw. Schad- und Geruchsstoffe einfach nach draußen. Vor allem bei Neubauten oder auch Sanierungen ist der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung empfehlenswert. Bei Temperaturen bis 37 °C kann auch ein Ventilator ein bisschen helfen, er macht es zwar nicht kühler, aber die bewegte Luft fühlt sich für uns Menschen kühler an.

 

Wärmedämmung und Farbwahl. Eine Wärmedämmung hält die Wohnung im Winter warm und im Sommer kühl. Vor allem bei Dachausbauten spielt die Dämmung eine große Rolle – hier sind häufig große Fenster zu finden. Wenn diese nach Süden oder Westen gerichtet sind, kann hier viel Wärme in den Raum gelangen, daher ist auch hier die Verschattung gefragt. Außerdem sollten Fassade und Dach möglichst helle Farben haben, denn diese haben eine hohe Reflexionswirkung und erhitzen weniger.

 

Kühlen mit der Heizung. Passive Gebäudekühlung hat den Vorteil, dass keine hohen Energiekosten entstehen. Wenn man also neu baut, kann man die massive Geschoßdecke aktivieren, indem man die Fußbodenheizung statt in den Estrich des Bodens in die Betondecke verlegt. So kann die Decke im Winter als Wärmespeicher dienen, sodass die Wärmepumpe länger laufen oder früher abschalten kann, je nach Überschussangebot an erneuerbarem Strom. Im Sommer wird die Decke um einige Grad abgekühlt, indem die Wärmepumpe Raumwärme über den Solekreislauf ans Erdreich abgibt.

 

Elektrogeräte. Wenn es im Wohnraum richtig heiß ist, sollte man Tätigkeiten wie Backen, langes Kochen, Bügeln oder Föhnen möglichst vermeiden. Energieeffiziente Elektrogeräte, wie stromsparende Kühl- und Gefrierschränke, erzeugen weniger Abwärme, während alte Röhrenfernseher oder auch Glühbirnen im Betrieb viel Wärme produzieren. Geräte mit einer geringen Energieeffizienzklasse sorgen also nicht nur dafür, dass der Energiebedarf geringer ist, sondern stehen auch für weniger Abwärme.

 

Klimageräte brauchen viel Energie. Idealerweise kommt man ohne Klimaanlage aus.

 

Klimaanlage. Klimageräte gibt es in verschiedenen Ausführungen: Splitgeräte und auch mobile Geräte. Gemeinsam haben sie allerdings einen hohen Energieverbrauch. Es empfiehlt sich zu prüfen, ob es möglich ist, mittels Photovoltaik-Anlage den benötigten Strom umweltfreundlich selbst herzustellen. Beim Kauf eines Klimagerätes sollte man sich unbedingt für ein fixes Wandgerät mit geringen Schallemissionen der höchsten Effizienzklasse im Kühlbetrieb entscheiden. Alle Klimaanlagen funktionieren nach dem gleichen Prinzip, sie nehmen warme Luft aus dem Raum auf und kühlen sie mittels Kältemittel. Warme Luft wird abgeleitet, die kalte strömt in den Innenraum. Dieser Kreislauf wiederholt sich. Mobile Geräte sind zwar meist günstiger in der Anschaffung, aber der Stromverbrauch ist wesentlich höher als bei Splitgeräten. Diese bestehen aus einem Innen- und einem Außengerät, sind teurer in der Anschaffung aber wesentlich effizienter und auch leiser im Betrieb. Um den Stromverbrauch beim Einsatz von Klimaanlagen gering zu halten, gilt es auf folgende Punkte zu achten:

  • Art und Effizienz: Splitgeräte sind energieeffizienter, achten Sie beim Kauf auf die höchste Energieeffizienzklasse.
  • Einsatz: Nutzung nur wenn wirklich notwendig, z. B. für einige Stunden bei langanhaltenden Hitzeperioden.
  • Temperatur anpassen: keine zu starke Temperatursenkung anstreben, vorhandenen Energiesparmodus verwenden.
  • Energiequelle: Nutzen Sie Ökostrom – von der eigenen PV-Anlage oder mit entsprechendem Stromtarif.
  • Wartung: Warten Sie die Anlage regelmäßig. Redaktion/SOL
 
 

© 2025 Amt der NÖ Landesregierung

 

                         Media & Daten