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 Ein Bündnis fürs Leben

 

Die Klimabündnis-Partnerschaft am Rio Negro erzählt eine 30-jährige Erfolgsgeschichte. Und sie hat noch längst nicht ausgedient, denn indigene Landrechte bedeuten Regenwald-, Klima- und Artenschutz. 

Text: NINA OEZELT

 

Klimaschutz ist ein Marathon. Seit den 80er Jahren warten die Nadöb, eines von 23 Völkern in der österreichischen Klimabündnis-Partnerregion am Rio Negro (Amazonien) auf die Anerkennung ihrer Landrechte. Es dauerte ein halbes Menschenleben bis zur offiziellen Übertragung der Rechte an ihrem Siedlungsgebiet durch den brasilianischen Staat im April 2023. Ein bedeutender Akt nicht nur für die Nadöb. Denn indigene Landrechte schützen unser Klima. Zahlen des Weltbiodiversitätsrats der UN belegen die wichtige Rolle indigener Völker: Wo sie leben, geht es der Natur besonders gut. Traditionelle indigene Landwirtschaft hat über Jahrtausende die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt erhöht. Indigene Territorien beherbergen weltweit rund 80 Prozent der Artenvielfalt. Und sie sind deutlich effektivere Barrieren gegen Abholzung als andere Schutzgebiete. Der Umstand, dass Brasilien im Jänner 2023 mit Sônia Guajajara erstmals eine Ministerin für indigene Völker vereidigt hat, lässt also auch für den Regenwald- und Klimaschutz hoffen. 

30 Jahre mit den FOIRN. Die Anerkennung indigener Landrechte ist einer der größten Erfolge der FOIRN. Der Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro wird seit 30 Jahren vom österreichischen Klimabündnis in einer einzigartigen Partnerschaft politisch, ideell und finanziell unterstützt. Heute zählt die FOIRN zu den stärksten Interessensvertretungen indigener Völker in Amazonien. Gemeinsam wurde eines der größten Regenwaldschutzgebiete der Welt – es ist 1,6-mal so groß wie Österreich – geschaffen.

 
In Amazonien wurde eines der größten Regenwaldschutzgebiete der Welt geschaffen.

In Amazonien wurde eines der größten Regenwaldschutzgebiete der Welt geschaffen.

 

Erfolgsgeschichten. Territorial- und Umweltmanagementpläne helfen dabei, die Landrechte noch stärker zu untermauern. Die enormen Distanzen der Region werden mit solarbetriebenem Internet und über 200 PV-betriebenen Funkgeräten überbrückt. Regionale Bäuerinnen unterstützt man bei der Aufrechterhaltung traditioneller Landwirtschaft und der Vermarktung ihrer Produkte. Zu den vielfältigen Erfolgsgeschichten gehören Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich genauso wie die vorsichtige Etablierung von Ökotourismus, um illegale Fischerei zu stoppen. Seit 2016 legen eigens geschulte indigene Umweltbeauftragte den Fokus immer stärker auf einen gezielten Umgang mit den Folgen der Klimakrise. 

 

Eine Brücke für die Zukunft. Eine neue, in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Science“ veröffentlichte Studie belegt, dass die Rodung der Regenwälder die Klimakrise entscheidend befeuert. Kerstin Plaß, Rio-Negro-Koordinatorin beim Klimabündnis: „Die Partnerschaft trägt viel zum Verständnis globaler Zusammenhänge bei. Die Brücke zwischen den Klimabündnis-Mitgliedern in Österreich und den indigenen Völkern in Amazonien ist heute wichtiger denn je.“

 

Filmtipp:

„Klimabündnis – eine gelebte Partnerschaft“. Gegenseitige Besuche sind Fixpunkte der Partnerschaft und intensivieren die Beziehung. Ein neuer Kurzfilm spürt dem Erfahrungsschatz der Begegnungen nach.

 

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NINA OEZELT, MA, Klimabündnis Niederösterreich, Öffentlichkeitsarbeit & Bildung 

www.klimabuendnis.at/rionegro
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